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Raths-Apotheke

Fußgängerzone in der Haupstraße in Brandenburg an der Havel
Ulf Böttcher
Wussten Sie, dass Brandenburg an der Havel mit der Raths-Apotheke die älteste noch betriebene Apotheke im Land Brandenburg besitzt?

Seit 1517 besteht an dem bis heute gültigen Standort in der Hauptstraße 34 die Raths-Apotheke. In diesem Jahr, von dem wegen eines Brandes 1814 und der damit einhergehenden Zerstörung der Gründungsurkunde und der Stammrolle kein genaues Gründungsdatum bekannt ist, wurde der Apotheker Erasmus Berisch aus Frankfurt (Oder) „vom Rat der Neuen Stadt Brandenburg zum Apotheker in der Neustadt befördert und bestellt".

Dreißig Jahre lang blieb er dann in dem Gebäude, das aus einem zweigeschossigen, traufstämmigen verputzten Ziegelbau von sieben Achsen Breite und einem Mansarddach mit fünf versetzt angeordneten Fledermausgauben besteht.

Seine Aufgabe war es, dem unkontrollierten Handel mit heilsamen Tränken, Mixturen und Pulvern von Winkelapothekern, Krämern und allerlei anderen mehr oder minder fachkundigen Personen ein Ende zu setzen. Bedingung war außerdem eine immense Vorratshaltung. Tees und andere feuchtempfindliche Waren wurden auf dem dreietagigen Boden gelagert und Wachse, Fette und Ähnliches im Keller.

Der Keller übrigens ist recht kompliziert gebaut und teilweise zudem weit älter als die Ersterwähnung der Apotheke. Die Anlage besteht aus einer Vielzahl von unterschiedlich großen Räumen, die meist als Tonnen rechtwinklig zur Straße angeordnet sind, und führte in früheren Zeiten etwa in Höhe des mittleren Schaufensters in einer Steintreppe direkt auf die Hauptstraße.

Der Raths-Apotheker „sollte seinen Bürgern und Patienten seine Waren um einen gemessenen Wert gutwillig verkaufen und alles tun und verrichten, was einem aufrichtigen Apotheker wohl ansteht..." Auch heute noch stehen die Apotheke und ihre MitarbeiterInnen in diesem Dienst. Seit mittlerweile 492 Jahren sorgen sie sich um die Menschen und leisten Hilfe auf medizinischem und seelischem Gebiet, so weit es ihnen möglich ist.

Gut einhundert Jahre lang war die Raths-Apotheke nicht nur die einzige Apotheke in der Neustadt, sondern auch in ganz Brandenburg an der Havel. Erst 1614 schloss der Apotheker Christoph Belitz aus Spandau mit der Altstadt einen entsprechenden Vertrag, wonach er die erste Apotheke der Altstadt belegte. Sie bestand bis zum Jahre 2001 im Eckhaus Ritterstraße/Altstädtische Fischerstraße.

Auf dem Dom entstand die erste Apotheke am 12. August 1655. Gabriel Carlo von Kaufmann Friedrich Wilhelm von Brandenburg erhielt demnach eine „allergnädigste Concession zur Anrichtung eines Handels mit Wein, Gewürz, allerhand Ellenwaren vor der Burg oder Dom zu Brandenburg". Die 1975 geschlossene Apotheke zog 1850 aus der Nähe des Ostchores in das Haus Dom 23, welches heute zu der Adresse Domlinden 4 gehört.


Quellen:  Brandenburg an der Havel - Lexikon zur Stadtgeschichte, Geiseler, Heß, Berlin 2008

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