Schloss Reckahn
Ein Ort mit großer historischer Tradition
Im märkischen Dorf Reckahn kann der Besucher noch heute ein seltenes Gesamtensemble von Herrenhaus (1729), Gutspark (um 1730), Barockkirche (1730) und Schulhaus (1773) bewundern.
Es ist unmittelbar mit dem Leben des Pädagogen, Agrarreformers, Schriftstellers und Gutsherren Friedrich Eberhard von Rochow (1734-1805) verbunden. Die bahnbrechenden pädagogischen und agrarischen Reformen Rochows waren unter anderem modellbildend für die Entwicklung des Volksschulwesens und für die Modernisierung der Landwirtschaft im 19. Jahrhundert.
Durch den Gutsherren von Rochow wurden Dorfschule und Herrenhaus Reckahn zu einem bemerkenswerten Treffpunkt für an Aufklärung, Toleranz und Schulreform interessierte Zeitgenossen. Reckahn war wichtiger Knotenpunkt im Netzwerk der Spätaufklärung. Die gesellschaftliche Prominenz der Zeit, Fürsten, Minister, Gebildete aus allen deutschen Territorialstaaten sowie aus Mittel- und Osteuropa gaben sich im Reckahner Schulhaus und im Herrenhaus die Türklinke in die Hand. Das noch erhalten gebliebene Besucherbuch verzeichnet am Ende des 18. Jahrhunderts über 1.200 Besucher in 30 Jahren.
Die Zeitgenossen Rochows empfanden es als eine Sensation, dass Bauernmädchen und Bauernjungen als vernünftige Geschöpfe in einer menschenfreundlich (philanthropisch) gestalteten Schule das Lesen, Schreiben und Rechnen lernen konnten. Auf der Rochowschen Gutsherrenschaft wurde dreißig Jahre vor den Preußischen Reformen die Alphabetisierung flächendeckend realisiert.
Schulmuseum Reckahn
Das berühmte Dorfschulhaus zog schon vor über 200 Jahren mehr als tausend Besucher aus ganz Europa an. Friedrich Eberhard von Rochow ließ es 1773 auf eigene Kosten errichten. Der reformpädagogische und philanthropisch geprägte Unterricht von Heinrich Julius Bruns (1746-1794) machte sie zum "Muster aller Volksschulen".
Das Schulhaus war im 19. Jahrhundert Vorbild der zweiklassigen Landschule in Preußen. Das Schulmuseum (seit 1992) stellt die Rochowsche Musterschule vor und gewährt Einblicke in die regionale Schulgeschichte bis 1945. Herzstück ist der vollständig eingerichtete Klassenraum mit 21 Plätzen, Lehrerpult und Unterrichtsmaterialien aus der Zeit um 1915. Hier werden historische Schulstunden und Schönschreibübungen angeboten.
Rochow-Museum Reckahn
Im Herrenhaus Reckahn (1729), ehemaliger Wohnsitz der Familie von Rochow, befindet sich das Rochow-Museum (seit 2001) mit der ständigen Ausstellung "Vernunft fürs Volk". Am originalen historischen Ort erleben Besucher eine Zeitreise in das 18. Jahrhundert. Neben seltenen Originalexponaten bieten Ton- und Bildinszenierungen vielfältige Einblicke in das Wirken von Friedrich Eberhard von Rochow (1734-1805). Schwerpunkte der ständigen Ausstellung sind Bildung des Menschen, Volksaufklärung, Toleranz und Ökonomie.
In der museumspädagogischen Werkstadt "Rochow-Grotte" im Keller des Herrenhauses können Kinder und Erwachsene Papier schöpfen und mit Ton arbeiten.
Nach dem Museumsbesuch empfiehlt sich eine Pause in unserer Cafeteria, ein Spaziergang durch den Gutspark oder eine kleine Wanderung zu den Reckahner Fischteichen.
Angebote der Reckahner Museen
- Führungen für Laien, Schüler, Studenten und Fachpublikum durch beide Museen und Gutspark
- historische Unterrichtsstunden, wie Brunsstunden, Schönschreibstunden, Kaiserstunden
- Einschulungsfeiern, Klassentreffen, Hilfe bei Schuljubiläen
- Papier schöpfen und Tonarbeiten
- Unterrichtsbegleitende Projekttage (alle Klassenstufen)
- Weiterbildung für Lehrer und Dozenten
- Konferenzen, Tagungen, Seminare und Workshops
- Nutzung von Handbibliothek und Archiv
- Trauungen und Vermietung
- Vermittlung von Catering, Übernachtungen und Kremserfahrten
Klick auf die Nadel, um die Navigation zu starten.
Schloss Reckahn
Reckahner Dorfstraße 23 und 27
14797
Kloster Lehnin
Tel. 033835 - 60 672
schloss.reckahn@t-online.de
http://www.reckahner-museen.de/
Öffnungszeiten
März bis Oktober
Dienstag - Freitag, Sonntag 10.00 - 17.00 Uhr
Samstag 10.00 - 18.00 Uhr
November bis Februar
Dienstag - Sonntag 10.00 - 16.00 Uhr
Feiertage 10.00 - 17.00 Uhr sowie nach Vereinbarung
Museumsferien
Mitte Dezember bis Mitte Januar (Besichtigung nach Vereinbarung möglich)