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Bauchschmerzenbrücke

Ein ungewöhnlicher Name

Unter­halb der Jahr­tausend­brücke, auf der Seite des Heinrich-Heine-Ufers, be­findet sich der Pum­pen­graben.

 

Dieser wird seit 1922 von einer Brücke über­spannt, welche im Volks­mund den Namen "Bauch­schmerzen­brücke" bekam. Das be­sondere an der, als Fuß­gänger­brücke ge­nutzten Graben­über­querung ist die starke Krüm­mung, welche an einen "Mann mit Bauch­schmerzen" er­innert.

Die starke Run­dung ist die eine For­derung der der An­wohner ge­wesen, welche am Ende des Pumpen­grabens neben einer Mostrich­mühle auch andere Ge­werbe be­trieben.

Sie forderten für ihre Kanu­durch­fahrten eine Mindest­höhe von 2,90 Metern. Bereits 1893 hatte der Bezirks­aus­schuss zu Potsdam den Bau für eine Klap­pen­brücke ge­nehmigt. Diese wurde aber nie er­richtet, da es von den An­wohnern massiven Wider­stand gab.

Da­her wurde 1914 ein er­neuter Ent­wurf vor­gelegt, der eine pro­vi­so­rische Fuß­gänger­brücke vor­sah. Sie sollte zu­sammen mit der ge­planten Havel­uferstraße er­richtet und später durch eine massive Straßen­brücke er­setzt werden.

Dass die Brücke heute doch steht und das Ufer rund­herum schön gestaltet ist, ist den Zu­käufen von Teilen des linken Havel­ufers durch die Stadt 1918 zu ver­danken.

Schließlich konnte 1921 mit dem Bau der Brücke be­gonnen werden, die durch den da­maligen Ober­bürger­meister Walther Aus­länder am 8. Januar 1922 feier­lich er­öffnet wurde. Da der Kom­merzien­rat Gottfried Krüger die Mittel zum Bau der Brücke ge­geben hatte, be­kam sie von ihm den bis heute offiziell gültigen Namen.

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Bauchschmerzenbrücke in Brandenburg an der Havel ©STG

Mostrichmühle und Bauchschmerzen

In Brandenburg an der Havel am Ende des Grabens, den die Brücke überspannt, war die Mostrichmühle. Der Müller, immer durstig, kam betrunken aus der Kneipe. Augenblicklich gab es Ärger mit der Müllerin woraufhin der Müller die Tür knallte und in die Mühle ging, um noch etwas Würze anzusetzen. Dabei glitt ihm das Fass mit dem Essig aus der Hand und fiel in den Graben. Das Wasseressiggemisch war so sauer, dass sich die Brücke vor Bauchschmerzen krümmte.

Bauchschmerzenbrücke in Brandenburg an der Havel ©STG

Barriere­freie Über­querung

Zur Bundes­gartenschau 2015 wurde eine zweite, barriere­freie Brücke parallel zur Bauch­schmerzen­brücke neu errich­tet. Sie ermög­licht es auch Menschen mit Einschränkungen, den schönen Weg entlang der Havel zwischen Jahr­tausend- und Lucken­berger Brücke zu benutzen.

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